Mittwoch, 3. September 2014

01.09.2014 - 03.09.2014 Amritsar



Die Stunden in Indien sind zählbar… und auch wenn wir die letzten Tage nichts hoch geladen haben, haben wir einiges erlebt!
Die Erlebnisse werden an dieser Stelle eventuell nicht ganz chronologisch sein, was aber nichts zu r Sache tut!
Zunächst mal für die Männer besonders WICHTIG! Fabian, Leon, Thomas und Domi haben heute ihre Anzüge abgeholt und sind alle zufrieden und was ich auf den Fotos erkennen kann, sehen sie auch famos aus! Alisa, Leonie und Lea haben sie begleitet. Sicher ist es eine einmalige Sache einen auf den Leib geschneiderten Anzug zu bekommen. Da wächst so mancher Mann zu voller Statur auf!
Eva und ich sind im Hotel geblieben. Sie ist heute Vormittag zusammen geklappt und hat geschlafen. Wir waren ja heute um 10 Uhr in der Alexandra School um den anderen bei ihrem Sportwettkämpfen zu zusehen. Domi, Lea, Fabian und David haben sich auch beim Fußballspielen wacker eingebracht… und ordentlich geschwitzt. Es war aber auch drückend!
Hätte man etwas nachgedacht, hätte man das Unwetter kommen sehen? … fühlen? So hat es uns aber dann richtig erwischt! In meinem Zimmer ging allerdings einfach so die Tür auf und da wir fast alle Zimmer mit Fenstern haben, die in irgendwelche dunklen Schächte führen hätten es vielleicht auch einige gar nicht mit bekommen. Ich bin dann also zu Leonie und meinte, ob sie das nicht fotografieren wolle? Kurze Zeit später kam dann Leon aus Evas Zimmer und meinte, dass in dem Zimmer die Fenster undicht seien und dass Wasser schon auf dem Boden stehen würde. Er ist beim Postkarten schreiben also halb geduscht worden. Also… Alisa und Eva ziehen in ein anderes Zimmer. Thomas, Leon und Alisa bringen die Sachen rüber und Eva duselt weiter.
In dieser Zeit kommt auch eine Nachricht von Vijay, dass wir doch bitte erst einen Stunde später kommen sollen. D.h. ich habe Zeit den Blog zu schreiben und da ich meine Sachen auch soweit gepackt habe, bin ich frei.
Die anderen müssen noch schauen, wie sie die neu erworbenen Sachen und die alten in ihre Koffer kriegen und zudem NICHT die 23 kg überschreiten.
Ich glaube, ich komme halbwegs hin. Ich muss halt den Stoff ins Handgepäck packen, aber dann sollte es machbar sein.
Thomas hat da mit seinem Handgepäckskoffer deutlich Vorteile! Wobei noch eine Person zumindest zur Zeit noch rund 4,5 kg Kapazität hätte. Aufgrund des noch nicht feststehenden noch benötigten Gewichtsbedarfs einiger Personen waren wir hier die Anonymität der Person!
So, nun zu den letzten Tagen!
Gestern Abend waren wir bei Opi eingeladen. Er wohnt als Mitarbeiter der Diözese in einem Diensthaus mit seiner Frau, seinen beiden Kindern und auch seiner Oma. Er hat uns von seinem Leben erzählt… Als er 5 Jahre alt war, hat seine Mutter ihn, seinen kleinen Bruder und den Vater verlassen, weil sein Vater Alkoholiker war. Seine Großeltern haben die beiden dann aufgezogen. Die beiden haben alles getan, damit sie bestmögliche Schulbildung bekommen.
Er hat auch davon erzählt, wie sein Großvater ihn mit Ende 20 zur Seite nahm und meinte, dass es doch Zeit würde zu heiraten und wie er seine Frau kennen lernte.
Als seine Oma sich letztes Jahr die Hüfte gebrochen hat und nicht mehr laufen konnte und die Ärzte sie schon aufgegeben hatten, hat er sie zu sich geholt. Zu dem Zeitpunkt war sein Großvater schon gestorben.
Mich hat es sehr bewegt, zu sehen, wie sehr ihm seine Familie am Herzen liegt.
Am Herzen liegt ihm aber auch seine Arbeit für und mit Gott in den Projekten. Für mich war es zwar doch komisch zu sehen, dass 3 jährige Kinder schon richtig Frontal beschult werden. Zumindest scheint es so… Alle sitzen in Reih und Glied hinter und neben einander und selbst die Kleinsten üben schon Buchstaben.
Die einzelnen Projekte werden jeweils von einem Lehrer und Ehrenamtlichen betreut. Zudem gibt es 2 Angestellte, die für die Gesundheitsfürsorge in den Projekten zuständig sind. Diese beiden dokumentieren die Entwicklung der Kinder, wiegen sie und überwachen auch die Ausgabe der Milch, Eier und Bananen.
Ein Gemeinderat entscheidet welches Kind in das Projekt aufgenommen wird, da es nur 40 Plätze gibt und damit aus jeder Familie nur ein Kind kommen kann. Ich stelle mir die Entscheidung echt schwer vor, da klar ist, dass das Wohl der ganzen Familie dran hängt. Letztlich haben nur Kinder mit guter Bildung eine Chance im Leben weiter zu kommen. Da aber 80 % der Dorfbewohner außer ihrem Haus keinen Grund besitzen und somit auf die 20% angewiesen sind, die ihnen wenigstens einen kleinen Lohn zahlen, können sie ihre Kinder eben nicht in die teuren Privatschulen schicken. Ein Teufelskreis, den die Projekte von Ajnala versuchen zu durchbrechen.
Und mir scheint es zu wirken! Alleine, dass sie über die United Nation unterstützt werden, zeigt, dass es wirklich Sinn macht.
Die Schüler und Schülerinnen in ihren „Schuluniformen“ zusehen und mit welcher Würde sie diese tragen ist schon beeindruckend. Vor allem wenn man den Zustand mancher sieht!
Aber auch diese werden nicht einfach irgendwo gefertigt, sondern damit werden Näherinnen unterstützt, die auch aus dem Projekt heraus gewachsen sind. D.h. die Schuluniformen werden über das Projekt genäht und an die  Schüler ausgegeben. Genau so funktioniert das auch mit den Unterrichtsmaterialien.
Kinder im Alter zwischen 3 und 13 Jahren werden dort beschult. Dann können sie als Ehrenamtliche noch mitarbeiten.
Ich habe mit leider nicht genau gemerkt, wie viele Projekte es gibt, aber es sind mehr als 20 und eins liegt nur 500 m von der Grenze entfernt!
Die Arbeitsbedingungen sind also mehr als dürftig!
Wir hatten Opi ja schon als unsere Begleitung zum Youth Festival begleiten kennen lernen dürfen und so waren die Kontakte zu seinen Schützlingen doppelt interessant. Gestern waren wir zum Beispiel in einem Projekt, in dem Gerhard ein Spiel mit ihnen spielte. Das kam super an… wahrscheinlich aber auch weil wir teilweise mitspielten und die Kinder sonst eher still da sitzen müssen.
Davor und am Montag waren wir in Projekten, wo wir auch mit den Eltern reden konnten. Das war sicher für beide Seiten informativ.
Leonie glänzte mit ihrem super Englisch und konnte unsere Fragen und Antworten immer voll schnell und gut übersetzen. Wir wurden immer herzlich empfangen und auch wenn die Kids meist schon „weiß“ gesehen hatten, schienen wir doch wie Aliens auf sie zu wirken! Alle wollten uns die Hand geben und anfassen und einige küssten uns sogar… Für uns doch ein wenig befremdlich!
In 2 Projekten bastelten wir die Engel und uns wurde deutlich, dass hier auf die motorische Entwicklung nicht so viel Wert gelegt wurde. Beim 2. Mal waren wir mit der Engelbastelei aber auch deutlich besser vorbereitet! … und ich muss sagen Domi und ich sind ein Superteam! Danke noch mal an dieser Stelle!
Am Montagmorgen musste unser Programm leider wegen Regen ausfallen. Da sollte in der Schule das Sportfestival anfangen… Montag nach dem Mittagessen ging es dann aber mit Samsun los. Er begleitete uns am ersten Tag, weil Opi nicht konnte.
Er organisierte bei der Rückfahrt dann auch, dass 81 % noch mal shoppen konnten. Und die eine oder andere Kurta fand noch den Weg in unser Gepäck. Der Rückweg war die Zeit in unserem indischen Partybus viel zu kurz weshalb wir den Abend noch gemütlich ausklingen lassen konnten.
Eigentlich wollten wir genau jetzt am Wagah Border sein, einem Grenzübergang an der Pakistanisch- Indischen Grenze, aber leider regnet es die in Strömen; und Eva und Alisa mussten schon wegen der undichten Fenster ihr überschwemmtes Zimmer wechseln – für eine Nacht, naja, kann man nicht ändern.
Gleich geht es dann noch zu Vijay und seiner Familie, denn dort sind wir zum Essen eingeladen.
Fortsetzung folgt…
Hoffentlich noch heute Abend, denn morgen geht es schon wieder mit dem Zug nach Delhi, d.h. kein Internet mehr, also auch kein Blog.
Aber sicherlich werden wir nochmal Fotos, Impressionen und Gedanken hochladen, sobald wir in Deutschland sind.
Liebe Grüße
Stephie, Eva, Leon und Alisa

31.08.2014 Amritsar



Der Tag heute fing damit an, dass wir um halb acht frühstücken wollten, allerdings niemand vom Hotel im Essenssaal anwesend war und wir warten mussten. Generell gab es nicht viel Auswahl. Genau genommen gab es Toast mit Butter und Jam, dazu Black Tea oder Chai.

Anschließend warteten wir in der Lobby auf unsere Tuck-Tucks, welche uns zum Gottesdienst von Vijey bringen sollten. Wir schafften es trotz Verspätung dennoch rechtzeitig. Insgesamt war der Gottesdienst zwei einhalb Stunden lang. Davon war eine Stunde Predigt. Auf Hindi.
David schlief dabei ein. Dumm war nur, dass er in der ersten Reihe saß und ihn so jeder sehen konnte. Nachdem wir ihn geweckt hatten, wurde er von Leuten der Kirche bei Seite gezogen.
Wir beteiligten uns, indem wir Lieder vorsagen und eine kleine Danksagung hielten. Wir luden eine Grundgruppe dazu ein, auch mal zu uns nach Deutschland zu kommen.

Nach dem Gottesdienst haben wir ein bisschen zusammen gesessen, unseren Durst gestillt und süßen und salzigen Reis probiert/ gegessen. Davon wurden wir allerdings schon satt und wussten nicht, dass es das eigentliche Essen wieder in der Schule gab.
Es tat uns sehr Leid, diese Situation erklären zu müssen. Wir beschlossen, das Essen heute Abend noch einmal aufzuwärmen, damit es nicht weggeschmissen werden muss. Bananen wurden als Proviant bis zum Hotel dennoch genommen.
Bis 17.30 Uhr hatten wir dann Freizeit, welche die Meisten von uns für einen Mittagsschlaf nutzen.
Die Tuck-Tucks holten uns vor dem Hotel ab, damit wir gemeinsam mit Vijey, seiner Frau und seinem Sohn zu einem Markt fahren konnten. Vijey und seine Frau fuhren auf dem Motorrad, dass wir nicht noch ein weiteres Tuck-Tuck bezahlen mussten.
Durch den Regen standen teilweise riesige Pfützen und weil die Straßen nicht alle betoniert sind, mussten wir durch Matsch, vermischt mit Müll, laufen.
Wir machten aus, dass wir uns in zwei Gruppen bewegen konnten. Die eine Gruppe war Gerhard und Vijey, die andere waren der Rest. Weiter ging es zum nächsten Markt…
Die Gassen waren eng, die Geschäfte klein und die Aufmerksamkeit, wie meistens, hoch.
Da Sonntag ist, hatten manche Geschäfte nicht auf, aber da viele von uns noch Tücher und Schals kaufen wollten, arrangierte Vijey, dass ein Geschäft extra für uns öffnete.
Das hatte sich gelohnt, denn immerhin waren dort die Preise um Einiges billiger als bei dem Laden in Srinagar. Okay, Vijey hatte auch vorher schon gehandelt, aber entweder bezahlt man für einen Schal aus Pashmina 3.800 Rupien oder 450 Rupien.
Danach ging es noch einmal kurz zurück ins Hotel und ein paar von uns gingen los, um Wasser zu kaufen. Vorher allerdings versuchten wir ein wenig Geld abzuheben, was allerdings nicht funktionierte. Ausreichend was das Vorhandene dennoch.
Dann liefen wir zum Essen in die Alexandra School, wo wir mit Stephie, Viejey und seiner Frau verabredet waren. Denn die drei kamen nicht mit zum zweiten Markt, weil Stephie zum Goldenen Tempel wollte. Der Rest war schon da, aber zu diesem Zeitpunkt war sie krank und konnte nicht mit. Also holte sie es heute nach;
Das Abendessen war wie immer sehr lecker, wir unterhielten uns und gingen anschließend zurück ins Hotel. Dort angekommen machten wir uns frisch und Thomas, Alisa, Fabi, David, Domi, Leon, Eva, Gerhard und Stephie trafen sich in der James Bond Bar des Hotels um den Abend ausklingen zu lassen.
Wir sind schon auf den morgigen Tag gespannt, denn erst gehen wir wohl zu einem Sportfest der Schule und anschließend zu Opis Projekt nach Ajnala. Aufstehen müssen wir auch nicht so früh und das hebt die Stimmung ungemein.

30.08.2014 Amritsar



Der Tag heute fing damit an, dass wir um halb acht frühstücken wollten, allerdings niemand vom Hotel im Essenssaal anwesend war und wir warten mussten. Generell gab es nicht viel Auswahl. Genau genommen gab es Toast mit Butter und Jam, dazu Black Tea oder Chai.

Anschließend warteten wir in der Lobby auf unsere Tuck-Tucks, welche uns zum Gottesdienst von Vijey bringen sollten. Wir schafften es trotz Verspätung dennoch rechtzeitig. Insgesamt war der Gottesdienst zwei einhalb Stunden lang. Davon war eine Stunde Predigt. Auf Hindi.
David schlief dabei ein. Dumm war nur, dass er in der ersten Reihe saß und ihn so jeder sehen konnte. Nachdem wir ihn geweckt hatten, wurde er von Leuten der Kirche bei Seite gezogen.
Wir beteiligten uns, indem wir Lieder vorsagen und eine kleine Danksagung hielten. Wir luden eine Grundgruppe dazu ein, auch mal zu uns nach Deutschland zu kommen.

Nach dem Gottesdienst haben wir ein bisschen zusammen gesessen, unseren Durst gestillt und süßen und salzigen Reis probiert/ gegessen. Davon wurden wir allerdings schon satt und wussten nicht, dass es das eigentliche Essen wieder in der Schule gab.
Es tat uns sehr Leid, diese Situation erklären zu müssen. Wir beschlossen, das Essen heute Abend noch einmal aufzuwärmen, damit es nicht weggeschmissen werden muss. Bananen wurden als Proviant bis zum Hotel dennoch genommen.