Mittwoch, 27. August 2014

21.08.2014 Amritsar

Wir haben uns den Vormittag freigenommen, um weiter Schlaf nachzuholen.
Viele hatten Verdauungsprobleme zumeist mit Durchfall, dazu kommt der Stress der letzten Zeit, sowie noch Teilweise die Zeitumstellung. Auch die Klimaanlagen und die ständigen Wechsel zwischen warm und kalt zollten ihren Tribut. Ich habe mich erkältet.
Da sich der Zustand einiger jedoch nicht besserte, hatten wir diesen Vormittag noch Besuch von einem Doktor, der denen mit Magenproblemen Pillen und allgemein Empfehlungen zum Verbessern des Gesundheitszustandes hinterließ.
Es war an diesem Abend nur ein Programmpunkt geplant.
Mit allen die sich fit genug fühlen, den Goldenen Tempel zu besuchen.
Zur Erläuterung: Der Goldene Tempel ist ein einzigartiges Heiligtum der Religion der Sikhs.
Nach dem Mittagessen wollte ein Teil der Gruppe wollte jedoch auch noch einige Dinge Einkaufen und so zogen Manche los um sich einen Anzug zu kaufen, es musste auch ein Koffer ersetzt werden.
Abenteuerlich war noch der Einkauf mit einem Großteil der Gruppe in einem Laden um die Ecke, vom Hotel aus fußläufig, um Wasser und andere Kleinigkeiten zu besorgen.

Um sechs Uhr abends traf man sich dann im Gemeindezentrum der Kirche Amritsar, um gemeinsam zum Goldenen Tempel aufzubrechen.
Hier zeigte sich, wie  erholsam der Nachmittag für die Meisten, vorher noch Kranken, war. Bis auf Stephie konnten alle mitkommen.
Zuerst ging es mit dem Auto durch den indischen Verkehr; Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig in diesem durcheinander passiert. Fußgänger, Radfahrer, Autos, Tuktuks, Lastwagen und vor allem Mofas drängen sich in selbst gemachter Enge, Blech an Blech kreuz und quer, jeder mit seinem Ziel. Auf der Fahrt unterhielten wir uns mit unserem Fahrer über die in Indien herrschenden Verkehrsregeln – die theoretische Menge an Sitzplätzen auf Mofas und die Helmpflicht. Er meinte: „Dass eigentlich nicht mehr als zwei Personen pro Mofa zugelassen sind und auch, dass es eine Helmpflicht gibt. Allerdings würde die Polizei nur zu bestimmten Zeiten kontrollieren um ihre Quote zu erfüllen. Wer allerdings erwischt wird zahlt Strafe, so kostet beispielsweise ein Telefonat am Steuer etwa 1000 Rupien (ca. 12,50€).“
Wenngleich dies wenig klingt, so ist es doch im Verhältnis der Mittel zu betrachten, so verdienen z.B. manche etwa 6000 Rupien pro Monat und andere 100.000R. es ist also nicht schwer zu beantworten, wen es härter trifft. Allgemein muss ich feststellen, dass ich erstaunt bin, wie viele Leute mit einem Smartphone herumlaufen.

Mit Vijay als Guide ging es dann auf Tour, doch bevor es zum Goldenen Tempel gehen sollte, besichtigten wir einen Platz, auf dem ein britischer General ein Massaker an vielen indischen Rebellen und Zivilisten  ausgeübt hat. Begleitet von leichten Beklemmungen, sahen wir die Kugellöcher in den Wänden.
Schließlich verließen wir diesen denkwürdigen Ort und machten uns zu Fuß durch das Gedränge der belebten Straßen, zum Goldenen Tempel auf. Bei einem Straßenhändler kauften wir für die ganze Truppe Kopftücher, da die Sikhs ihren Kopf bedecken und wer ihr Heiligtum betreten möchte, muss dies auch tun.
Dann ging es über den Vorplatz des Tempels, der zurzeit leider eine Baustelle ist, zur Schuhabgaben, da der Tempel nur mit bloßen Füßen betreten werden darf. Dort werden dann auch alle Schuhe geputzt. Um zum Goldenen Tempel zu gelangen, muss man durch ein Art Wasserbecken laufen (ähnlich wie im Schwimmbad), damit die Füße gereinigt sind.
In der Tempelanlage wird den ganzen Tag lang aus den heiligen Schriften der Sikhs zitiert, und der eigentliche Goldene Tempel ist von Wasser umgeben, in welchem große Goldfische schwimmen.
In der ganzen Anlage herrschte eine meditative Stimmung, die zum Verweilen einlud. Auch waren viele Sikhs dort, die im Gebet verweilten und im heiligen Wasser „badeten“.
Besonders an diesem Tempel ist, dass dort alle, die möchten, mit Essen versorgt werden. Sozusagen der Vorreiter der Tafel.
Danach ging es wieder zurück zur Alexandra School, wo wieder für uns das Essen gekocht wurde; und anschließend wieder ins Hotel.


David, Thomas und Alisa


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