Mittwoch, 27. August 2014

24.08.2014 Srinagar

Unser erster richtiger Tag in der christlichen Schule der Diozöse Amritsar in Srinagar.
Dieser Tag begann eigentlich ganz angenehm. Wir sind aufgestanden, haben uns in Ruhe fertig machen können und sind dann ganz gemütlich gemeinsam mit den anderen Youth-Festival Besuchern zum ersten Frühstück gegangen.
Allerdings war dies nur der ersten und doch ganz angehnehme Eindruck.
Nach dem Frühstück ging es dann nämlich mit dem Programm los.
Wir trafen uns alle in der Halle, um gemeinsam mit der ersten Session zu starten. Die Sessions bestehen immer aus einem Lobpreisblock, Gebet und einer Predigt. Allerdings war die erste Session die Einführungsveranstaltung, welche von vielen organisatorischen Themen
geprägt war.
Kaum war diese Session zu Ende, mussten wir uns in die bereitstehenden Busse setzten, damit wir den geplanten Gottesdienstbesuch in der örtlichen Gemeinde pünktlich erreichen.
Motiviert und mit viel Freude gingen wir in die Kirche, die wie auch die Kirche in Jammu, hauptsächlich mit Teppichboden ausgelegt ist, damit man auf dem Boden sitzen kann.
Da wir diesen Flair, den Gottesdienst auf dem Boden zu feiern, genießen wollten kam uns diese Situation gerade recht. Nur wussten wir nicht das der Gottesdienst 2 ½ Stunden geht.
Anfangs gab es auch, wie in den Sessions, einen Lobpreisblock, der zum Teil mit englischen Liedern, aber auch mit indischen Liedern gefüllt war. Obwohl ich nicht alles verstanden habe, war es für mich eine sehr schöne und wertvolle Zeit, in der ich ganz persönliche Begegnungen mit Gott erfahren konnte.
Auch die darauf folgende Predigt war sehr cool. Diese wurde sogar auf Englisch gehalten, sodass die „German friends“(so werden wir hier immer genannt) diese Predigt auch verstehen konnten.
Zwischen dem abschließendem Abendmahl und der Predigt kamen erst eine Frau und dann ein Mann von der indischen Bibelgesellschaft auf die Bühne. Obwohl beide auf Hindi gesprochen haben, konnten wir erahnen, dass sie „Werbung“ für eine neue Bibel machen wollten. Dies hat uns Justin, der Hauptprediger auf dem Festival, nach dem Gottesdienst bestätigt. Viele von uns fanden diese Begegnungen sehr erschreckend, da die beiden Redner sehr impulsiv und laut geredet(schon fast geschrien) haben, was sehr befremdlich für uns als Gruppe war.

Aber auch der Gottesdienst ging dann doch nach 2 ½ Stunden und nach einem schönen Abendmahl zu Ende.
Aber in der Schule angekommen gab es dann auch sofort Mittagessen. Für uns wurde sogar extra gekocht, da für uns das indische Essen immer noch zu scharf ist.
Nach dem Mittagessen fing sofort das Nachmittagsprogramm an, welches aus der zweiten Session, einem Volleyball-Turnier, einem Bibel-Test und der “Evening devotion“(Abendandacht) bestand.
Das Thema der zweiten Session war „Never give up- trust in God“. Da sowohl die Predigt, als auch die Lieder auf Hindi(die inoffizielle Sprache in Nordindien) waren, war es für uns ziemlich anstrengend zu zuhören. Gerne hätten wir gehört, was der Prediger zu sagen hat, aber einige von uns hatten entweder gar keinen oder nur einen relativ zurückhaltenden Übersetzer, was das Verständnis der Predigt stark beeinträchtigte.
Ohne viel Pause begann dann auch schon das Volleyball-Turnier.
Bei diesem Turnier sollten pro Gruppe mindestens zwei Leute von den „German friends“  dabei sein, was dann dazu führte, dass ich mitgespielt habe. Leider nicht ganz so erfolgreich, wie ich es mir erhofft habe.
Der vorletzte Programmpunkt an diesem Nachmittag war ein Bibel-Test. Für die Jugendlichen aus den verschiedenen Gemeinden war dieser Test als Prüfung gedacht. Wir allerdings mussten das Quiz nicht machen, ich persönlich war darüber auch sehr froh, da die Fragen einfach extrem schwer waren und wir alle ziemliche Probleme mit der Beantwortungen der Fragen hatten.
Der Nachmittag wurde dann mit der Abendandacht beendet. Diese Andacht wurde leider auch auf Hindi gehalten, was elf gelangweilte „German friends“ zur Folge hatte.
ABER wir wissen, dass diese Andacht um die Bibelstelle Lukas 18, 1-8(Das Gleichnis vom Richter und der Witwe) handelte.
Nach all dem Stress, der uns den ganzen Tag auf Trapp gehalten hat, kam dann doch endlich das ersehnte Abendessen, bei dem wir ganz gemütlich beisammen saßen und uns über die am Tag gemachten Erfahrungen und Gedanken austauschen konnten. Dabei genossen wir ein mehr oder weniger deutsches Essen, nämlich Kartoffelbrei mit gekochtem Gemüse.
Da punkt 10:00 p.m. die Lichter aus sein mussten, haben wir uns alle noch im „Männerhaus“ getroffen und irgendwann auch unser Licht ausgemacht.
Liebe Grüße aus dem Krisen-/Konfliktgebiet Srinagar/Kashmir

Thomas


PS: Für unsere Sicherheit wurde gesorgt, wir leben in einem Schulbunker.

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